Der wichtigste Bestandteil für die Grabgestaltung nach der Trauerzeremonie, bei der meist noch ein provisorisches Holzkreuz auf dem Grab angebracht ist, ist die Auswahl des Grabsteines. Dabei kann die Gestaltung und die Auswahl des Materials auf vielfältige Weise erfolgen. Auch die Art des Grabes muss bei der Auswahl des Steines berücksichtigt werden: Handelt es sich um ein Doppelgrab, Einzelgrab oder ein Urnengrab? Grabsteine für ein Doppelgrab sind zum Beispiel breiter als die für Einzelgräber.
Auch die Inschrift muss in die Überlegung mit einbezogen werden. Dabei muss eine Schriftart ausgewählt werden (z.B. Georgia, Mezz oder Calligraph) und je nach Wunsch ein passender Spruch gefunden werden.
Welches Material passt?
Neben der Form des Steines ist die wichtigste Überlegung zur Gestaltung der Grabsteine die Auswahl des Materials. Soll es Granit, Marmor, Kalkstein oder beispielsweise Sandstein sein? Jedes Material weist unterschiedliche Merkmale und Oberflächeneigenschaften auf.
Zudem bilden sich bei den verschiedenen Materialien auch immer wieder neue Farben heraus. Neben dem persönlichen Geschmack werden Größe und Aussehen von Grabsteinen in Deutschland aber auch von der Friedhofsordnung festgelegt.
Laut Friedhofsordnung sind Grabsteine entweder als Breitstein, Reihenstein, Stele, Urnenstein oder Liegestein möglich. Es liegt also sehr im Ermessen der Hinterbliebenen, wie die Grabsteine aussehen sollen.
Besonders gut eignet sich ein robuster Naturstein als Grabstein. Ein Naturstein weist in aller Regel eine lebendige Struktur auf und fast jeder Stein ist durch seine Farbgebung ein Unikat.
Verschiedene Oberflächen beim Grabstein
Die letztendliche Gestaltung der Oberfläche eines Grabsteines wird ebenfalls durch den Käufer festgelegt. So kann die Oberfläche beispielsweise glänzend poliert sein oder er bleibt ganz einfach rau – je nach Material.
Marmorsteine werden zumeist poliert bestellt. Auch auf das Drumherum kommt es bei einem Grabstein immer besonders an. Ist beispielsweise die Bepflanzung sehr schlicht gehalten, sollte auch der Stein schlicht gehalten werden bzw. umgekehrt.
Dies ist meist bei Grabsteinen aus Marmor der Fall. Bei Sandsteinen können hingegen wesentlich besser farbenfrohe Pflanzen eingesetzt werden, die das Farbenspiel des Steins unterstützen und aufgreifen.
Wissenswertes über die Grabsteine
Der Grabstein hat eine bereits über viele Jahrhunderte erhalten gebliebene Bedeutung und ist auch gegenwärtig noch ein bedeutendes Utensil für die Gestaltung von Gräbern.
Eine früher benutzte Benennung für den Grabstein war Leichenstein. Diese Bezeichnung ist aus Gründen der Pietät heute nicht mehr üblich. Eher hat sich auch noch der Begriff Grabmale etabliert
Grundsätzlich stellt der Grabstein ein Monument dar, welches überwiegend aus natürlichem Gestein mit unterschiedlichen Technologien gefertigt wird. Der Grabstein steht im Kopfbereich der verstorbenen Person und trägt schmückende Aufschriften sowie Informationen zu persönlichen Daten des verstorbenen Menschen.
Für die Anfertigung von Grabsteinen sind verschiedene Vorschriften und Vorgaben in Bezug auf deren Gestaltungsweise verbindlich. Diese betreffen sowohl die Formen als auch die Größen vom Grabstein. Neben dem Grabstein für ein Urnengrab sind sogenannte Stele, Reihen-, Kissen und Breitsteine als Varianten beim Grabstein bekannt. Auch für den Einsatz von Ausgangsmaterialien für die Grabsteine existieren verbindliche Richtlinien.
Grund- und Ergänzungsstoffe für die Herstellung der Grabsteine
Die Grabsteine können sowohl aus einem einheitlichen Material als auch aus einer Kombination von Fertigungsstoffen bestehen. Ein grundlegendes Ausgangsmaterial für die Grabsteine stellen verschiedenartige Natursteine dar.
Aufgrund ihrer speziellen Optik und vieler anderer günstiger Eigenschaften des Materials werden vorwiegend Sandstein, der sogenannte Muschelkalksandstein, variierende Arten von Kalksteinen und abweichende Granitmaterialien für imposante Grabsteine verwendet. Darüber hinaus werden enorm haltbare, witterungsbeständige und optisch ansprechende Grabsteine gleichsam aus dem Naturgestein Gneis und Serpentin gefertigt.
Die umfassende Palette von Natursteinen, die eine ganz spezielle Bezeichnung tragen, machen die Auswahl des entsprechenden Ausgangsstoffes für die zeitlosen Grabsteine nicht immer einfach. Eine gute Beratung ist daher unerlässlich. Innerhalb der Kategorie des hochwertigen Marmors stehen der Comblanchien und der Cristallina Marmor sowie der Siena Braun-Marmor und weitere Marmorarten zur Verfügung.
Innerhalb der Rubrik der Grabsteine aus Granit werden von den Steinmetzen der Verde Maggiore, der braune Palü Granit und der Orion Granit sowie mehrere Sorten angeboten.
Innerhalb der Kalksteine kommen für die Grabsteine neben dem Lägern Jura Kalkstein gleichsam der Liesberger und der Collomey Alpenkalkstein zur Verarbeitung.
Herstellung
Die Anfertigung der Grabsteine ist eine Arbeit, die sowohl handwerkliches Wissen und Erfahrung als auch einen sicheren Umgang mit leistungsstarken technischen Geräten beinhaltet. Darüber hinaus gehören insbesondere künstlerisches Gespür für die Platzierung der Schriftzüge sowie umfangreiche Kenntnisse über die einzelnen Gesteinsarten und deren Bearbeitungsmöglichkeiten dazu, um einen schönen Grabstein herzustellen.
Die Tätigkeiten, welche für die Herstellung von Grabsteinen erforderlich sind, zeichnen sich durch Aufwendigkeit, Präzision und gestalterisches Talent aus. Der Steinmetz setzt für das Endresultat Tätigkeiten wie das Schneiden, Schleifen und Polieren der Grabsteine ein. Bevor diese Arbeiten erledigt werden können, muss der gewünschte Gesteinsblock für die Grabsteine jedoch aus einem gelieferten Natursteinmassiv geschnitten werden.
Alternativ zu den Grabsteinarten, die aus Naturstein gefertigt werden, sind Steinmetze ebenfalls in der Lage, Grabsteine aus Kunststoffmaterialien zu gestalten. Um dies zu realisieren, werden diese Grabsteine mit speziellen Oberflächensubstanzen oder mit Folien beschichtet.
Außerdem werden Tätigkeiten wie das Anmischen der Rohmassen aus Kunststoff für einen Kunststoffgrabstein, dessen farbliche Colorierung durch entsprechende farbliche Mischungen sowie dessen Formgebung erforderlich.
Das Konzept für einen geplanten Grabstein wird zunächst auf dem Papier festgehalten. Einige Steinmetze erstellen auch passende Modelle. Nun erfolgt die Auswahl des vorgesehenen Natursteins, der sowohl in Farbe, Größe und Form dem späteren Grabstein zunächst annähernd ähnlich ist.
Die Vorgehensweise basiert auf einzelnen Schritten, bis der Grabstein sein gewünschtes Aussehen erhalten hat. In diesem Zusammenhang wird das Rohmaterial für den Grabstein erst zugeschnitten, danach immer wieder mit speziellen Werkzeugen wie dem Meißel bearbeitet, beschliffen und poliert.
Weitere Tipps:
5 Antworten auf „Grabsteine für Doppelgrab und Einzelgrab: Beachten Sie diese Tipps“
Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Die Infos über die Herstellung waren besonders interessant. Diese Infos werden bestimmt auch für den Grabsteinverkauf von Wert sein.
Ich wusste noch gar nicht, dass Grabsteine vom Steinmetz auch poliert werden können. Ich suche gerade einen passenden Stein für das Grab meiner Tante. Vielleicht sehe ich mich mal auf einer Ausstellung um.
Meine Freundin braucht für die Beerdigung ihrer Uroma noch ein Grabstein, weshalb sie sich überlegt hat, eins individuell von einem Steinmetz anzufertigen. Sehr interessant, dass die Tätigkeiten, welche für die Herstellung von Grabsteinen erforderlich sind, sich durch Aufwendigkeit, Präzision und gestalterisches Talent auszeichnen. Danke für den Beitrag!
Wir wollen für unsere Großeltern einen Grabstein für ein Doppelgrab anfertigen lassen. Dafür suchen wir einen Steinmetz, der sich mit der Gestaltung von Grabsteinen auskennt. Danke für den Tipp, dass das Material auch durch die Friedhofsordnung festgelegt ist.
Wir wollen einen Grabstein aussuchen. Schön zu lesen, dass dieser auch ein Breitstein sein kann. Aber der Steinmetz wird uns helfen.